Laufende Projekte
Workshop „Demokratie-Fitness“
Dort können Sie diejenigen Fähigkeiten üben, die Sie im tagtäglichen Umgang mit Andersdenkenden brauchen – ob in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz.
Trainieren Sie also Ihre Demokratie-Muskeln: z.B. den Zuhör-Muskel, den Meinungs-Muskel, den Empathie-Muskel und den Kompromiss-Muskel!
Folgende 3 Termine stehen zur Auswahl:
12.07.25 15.30 – 19.00 Uhr
04.10.25 13.00 – 16.30 Uhr
13.12.25 13.00 – 16.30 Uhr
Ort Nachbarschaftshaus Friedenau, Holsteinische Str. 30, 12161 Berlin
Veranstalter Ein Projekt des „Bündnis für Demokratie Friedenau“
www.buendnis-demokratie-friedenau.org
und des „Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.“
Referentin Hannah Stietenroth, „Mehr Demokratie e.V.“
Förderung aus Mitteln der Partnerschaft für Demokratie Tempelhof-Schöneberg
im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!
Anmeldung bitte bis jeweils 8 Tage vor dem Termin: info@buendnis-demokratie.org
Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist begrenzt. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung.





Bericht vom Workshop „Demokratie-Fitness“ am 4.10.25
In der Vorstellungsrunde wurden als Motive für die Teilnahme genannt: „Ich möchte in kontroversen Gesprächen richtig reagieren“, „Ich war beim Essen in der Reha in Situation mit extrem rechten Mitpatienten, war hilflos“, „Ich kenne mich nur in meiner eigenen Blase aus, möchte wissen, wie man mit Andersgesinnten umgeht“, „Ich wünsche mir Handwerkszeug und Tipps für kontroverse Gespräche“, „Ich sorge mich um die Demokratie, möchte in meiner Umgebung etwas tun“, „Ich sorge mich wegen der „Schwurbler“, die dienstags und donnerstags auf der Schlossstr. demonstrieren, was kann ich da tun?“, „Ich habe als „Oma gegen rechts“ Situationen erlebt, denen ich nicht gewachsen war, konnte nicht angemessen reagieren“.
Heute wurden trainiert:
- Der Mobilisierungs-Muskel
- Der Empathie-Muskel
- Der Starke-Stimme-Muskel
- Mobilisierungs-Muskel trainieren
Eine Teilnehmerin berichtet zunächst von einem Erfolg unseres Workshops am 12.07.25, an dem sie auch teilgenommen hatte und der mobilisierend gewirkt hat. Zusammen mit zwei anderen Teilnehmer:innen hat sie sich – wie im Workshop geplant – an die Friedrich-Bergius-Schule gewendet, um dort ihr Engagement in der Freizeit der Schüler:innen anzubieten, z.B. beim Deutschlernen, Gespräche/Kontakte pflegen, Mitarbeit in Fahrradwerkstatt etc. Die Planungen laufen.
Jeweils paarweise wird die Frage besprochen: was bewegt Dich zurzeit so, dass Du bereit wärest, Dich dafür einzusetzen?
Es wurden z.B. genannt: die (eigene) Lebensqualität an der Bundesallee mit vierspuriger Straße Tempo 50 und schlechter Situation für Radfahrern. Die (auch eigene) Situation als Mieter:in mit teurer Miete, muss wegziehen, eventuell nach Eisenhüttenstadt. Oder auch: Interkultureller Austausch mit Nachbarn auf Augenhöhe, wie kann ich ins Gespräch kommen?
Es werden gemeinsam Überlegungen angestellt.
- Empathie-Muskel trainieren
Durch eine kurze Meditation mit geschlossenen Augen, kommt jede:r für sich erstmal zu Ruhe. Dann wird sich jeweils zu zweit darüber ausgetauscht: „Was ist wichtig zu wissen, damit man Dich gut behandeln kann?“
Anschließend wird in der ganzen Gruppe über die Erlebnisse während des Austauschs gesprochen: wie habt Ihr Euch selbst, wie habt Ihr Euer Gegenüber wahrgenommen?
Schilderungen waren „Es dauert etwas, bis man sich auf die Situation einstellen kann“, „Am Anfang war es komisch, sich einem „Fremden“ gegenüber zu öffnen. „Erst war es schwierig, nur zuzuhören und sich selbst zurückzuhalten.“
- Starke-Stimme-Muskel trainieren
Erst wurden Atemübungen gemacht, Bauchatmung trainiert. Dann wurde zunehmend lauteres Summen geübt und dabei die Hand auf den Bauch gelegt. Als dritter Schritt wurde eine „Kampfhaltung“ eingenommen, dann ein Vorfallschritt auf einen anderen zu gemacht und dabei laut „Ha!“ gerufen. Über den Sinn dieser Übung wurde diskutiert.
Ergebnis-Runde:
Alle waren überrascht, dass relativ schnell ein gegenseitiges Vertrauen entstanden war, obwohl man sich vorher nicht kannte. Die Übungen wurden als hilfreich beurteilt, aber als ledigliche Vor-Übungen in der „eigenen Blase“ erkannt. Es kam der Wunsch auf, tatsächlich auch mit „Andersdenkenden“ zu üben. Man war sich aber einig, dass heute nur eine Basis gelegt werden, ein Werkzeugkasten vermittelt werden konnte, und dass später in der echten Situation ausprobiert und geübt werden muss.










Bericht vom Workshop „Demokratie-Fitness“ am 12.07.2025
Nach der Vorstellungsrunde wurden die Teilnehmer:innen nach ihren Erwartungen an den Workshop gefragt: “Das demokratische Miteinander ist mir wichtig“, „Mache mir Sorgen über die politische Entwicklung im Land“, „Ich vermeide aus Unsicherheit politische Diskussionen“, „Ich erlebe viel Aggression. Was mache ich in solchen Situationen?“, „Ich möchte Rüstzeug für Diskussionen haben.“
Die Trainerin nennt die 10 Demokratie-Muskeln:
Meinungs-Muskel, Empathie-Muskel, Starke-Stimme-Muskel, Aktives-Zuhören-Muskel, Mut-Muskel, Neugier-Muskel, Streit-Muskel, Kompromiss-Muskel, Aktivismus-Muskel, Mobilisierungs-Muskel
Heute:
1. Uneinigkeits-Muskel trainieren
Übung: „Position beziehen“. Aussagen werden vorgegeben. Z.B. „Auf allen Autobahnen sollte Tempo 130 eingeführt werden.“ „Ein bedingungsloses Grundeinkommen sollte eingeführt werden.“ Die Teilnehmer müssen sich entscheiden: zustimmen oder ablehnen, entweder auf rechte oder auf linke Seite des Raums gehen.
Anschließende Frage: „Wie fühlt es sich an, für alle sichtbar Position zu beziehen“? Erfahrung: “Alleine dazustehen ist unangenehm“. „Man möchte argumentieren und erklären, diskutieren.“
Dann werden Paare gebildet, die miteinander diskutieren. Jede Person hat eine Minute. Danach die jeweilige Entgegnung: „Ich stimme Dir zu weil…“. Oder:„Ich stimme Dir nicht zu, weil…“
Erfahrung der Paare: „Es tut gut, zu sagen, warum man dagegen/dafür ist“, „Es fällt schwer, jemanden ausreden zu lassen.“
2. Aktivitäts-Muskel trainieren
Die Teilnehmer:innen berichten aus eigener Erfahrung: was lässt mich aktiv werden?
Z.B.: jemand braucht Hilfe, Nachbarschaftskonflikt, beängstigende politische Entwicklung, Situation nicht einfach so hinnehmen können, Freunde animieren einen. Zum Teil sehr persönliche Berichte. Frage: was könnte/will ich konkret tun? Etwa: mit dem Rad statt mit dem Auto fahren, weniger Verpackungsmüll einkaufen.
Tipp von Trainerin: einer Freundin sagen: „Frage mich bitte in einem halben Jahr nochmal, ob ich´s auch gemacht habe!“
3. Mut-Muskel trainieren
Eine Übung aus der Theaterpädagogik: die Teilnehmer:innen stehen im Raum und erinnern sich an eine Situation, in der sie Angst hatten. Sie nehmen mit geschlossenen Augen eine entsprechende Körperhaltung ein. Sie schildern, wie sie sich innerlich gefühlt haben.
Anschließend versuchen sie, ihre Körperhaltung zu verändern, stark und selbstbewusst dazustehen.
Ergebnis-Runde
Eine Teilnehmerin fühlt sich z.B. ermutigt, beim nächsten Nachbarschaftskonflikt einzugreifen. Wichtig sei: für Andere aktiv zu werden. Auch Organisationen, die viel für die Demokratie tun, zu unterstützen. Seine „Blase“ zu erweitern, sich über Dinge bewusster werden. Die kleinen Dinge im Alltag seien es, wo es sich lohnt, aktiv zu werden.
Ein ganz konkretes Ergebnis: Es haben sich drei Menschen gefunden, die gemeinsam aktiv werden möchten, um in der Friedrich-Bergius-Schule Sprachtraining anzubieten und/oder bei der neuen Fahrrad-Werkstatt mitzuhelfen. Sie haben ihre Kontaktdaten ausgetauscht und werden sich mit der Schule in Verbindung setzen.
Der nächste Workshop „Demokratie-Fitness“ findet am 4.Oktober von 13.00 bis 16.30 Uhr im Nachbarschaftsheim Friedenau statt.
Bitte bis zum 24.09. anmelden: info@buendnis-demokratie-friedenau.org
Rechte Phrasen – unsere Antworten.
Eine Argumentationshilfe zu vielen verschiedenen Themen der Omas gegen Rechts Südwest.
Download als PDF hier!
Ausstellung und Workshops „Hass vernichtet“
Seit vielen Jahren fotografiert Irmela Mensah-Schramm rechtsextreme und rassistische Graffiti und Aufkleber. In ihrer Tasche hat sie immer Schaber, Lösemittel und Spraydosen dabei, um sie positiv zu verändern. In der Ausstellung „Hass vernichtet“ präsentiert sie Vorher- und Nachher-Fotos. Mit Schülerinnen macht sie Workshops. Wir organisieren die Ausstellung und vermitteln Workshops.
Bei der Vernissage berichtet Irmela Mensah-Schramm über ihre vielfältigen Erfahrungen während ihrer Aktionen. Außerdem informiert die „Registerstelle Tempelhof-Schöneberg“ für die Erfassung rechtsextremer Vorfälle über die aktuelle Situation in unserem Bezirk.
Vernissage: 06.06.25, 17:00 bis 19:00 Uhr
Ausstellung: 10.06.25 bis 29.08.25, Mo – Fr 9:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Nachbarschaftshaus Friedenau, Holsteinische Str. 30
Eintritt frei